Netzwerk Digitale Nachweise

Das Koordinierungsprojekt „Blockchain“ des IT-Planungsrates, das auf Initiative und unter Federführung des CIO NRW gegründet wurde, hat festgestellt, dass die Themenschwerpunkte „Digitale Identitäten“ und „Digitale Nachweise“ Kernaufgaben der innovativen Digitalisierung sind. Im Rahmen des Koordinierungsprojektes sollen deshalb insbesondere diese beiden Schwerpunktthemen im Hinblick auf die Nutzung der Blockchain-Technologie geprüft und auch erprobt werden. Am Beispiel der Digitalen Nachweise von Zeugnissen wurde im engen Kontakt zum Themenfeldverantwortlichen „Bildung“ des Online-Zugangs-Gesetzes (OZG) ein Netzwerk gegründet, das sich ebenen- und fachübergreifend zu dem Thema „Zeugnis / Zeugnisvalidierung“ austauscht und soweit möglich auch ein gemeinsames Konzept erstellt. Ein Ergebnis der Arbeit des „Netzwerks Digitale Nachweise“ könnten somit der Vorschlag für gemeinsame Standards in Deutschland werden. Angesichts globaler Mobilität und einem Trend zur Diversifizierung von Bildungsangeboten setzen sich Mitglieder in ihren jeweiligen Rollen auch für den internationalen Dialog zugunsten innovationsoffener und interoperabler Lösungen ein. Das Angebot http://netzwerkdigitalenachweise.de soll als Informationsplattform dienen und auch die Kontaktmöglichkeit zum Netzwerk bieten.

Prozess
Quelle: Bundesdruckerei GmbH

Trotz vielfältiger eLearning Initiativen und der fortschreitenden Digitalisierung an Schulen und Hochschulen, sowie in Aus- und Weiterbildungsbetrieben und Kammern erfolgt die Dokumentation und der Nachweis einer erlangten Ausbildung immer noch weitestgehend papierbasiert mit Stempel und Unterschrift. Daraus ergeben bedingt durch die zunehmende Digitalisierung zwei Herausforderungen:
  • Bewerbungsprozesse werden bereits heute fast vollständig digitalisiert organisiert. Daraus folgt die Notwendigkeit, dass Zeugnisse nachträglich digitalisiert werden, um sie zu kommunizieren und digital zu verwalten. Die Echtheit dieser digitalen Kopien eines Papierdokuments ist jedoch nicht automatisch nachweisbar und erfordert manuelle Prüfungen, die oft aus Aufwands- und Zeitgründen vernachlässigt werden. Entsprechend besteht gleichermaßen die Versuchung wie die Gefahr, dass nachträglich digitalisierte Zeugnisse manipuliert werden, bzw. Zeugnisse fälschlich erzeugt werden.
  • Die Internationalisierung und zunehmende Vielfalt der Ausbildungsorganisation macht es immer schwerer, die Authentizität und Glaubwürdigkeit des Ausstellers zu prüfen, da dies ebenfalls mit entsprechendem Rechercheaufwand und daraus entstehenden Prozesskosten verbunden ist.
In der Konsequenz haben
  • glaubwürde Ausbildungsorganisation erhöhten Aufwand, Fälschungen ihrer Zeugnisse zu verhindern und den Missbrauch zu verfolgen.
  • Arbeitgeber erhöhte Prozesskosten, um Zeugnisse auf Ihre Originalität zu prüfen.
  • Zeugnisträger den Aufwand, Ihre Papierzeugnisse ordnungsgemäß zu digitalisieren und zu verwalten.